Gegenwärtig erlebt die Welt die größte Flüchtlingswelle seit Jahrzehnten. Millionen von Menschen aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und afrikanischen Staaten haben ihr Land verlassen. Hunderttausende, hauptsächlich Muslime, sind inzwischen in Deutschland eingetroffen. Open Doors erreichen in letzter Zeit verstärkt Fragen zum Umgang mit der Flüchtlingssituation. Vor einigen Tagen haben wir den Brief eines besorgten Pastors aus dem Nahen Osten erhalten, der mit seiner Gemeinde tausende Flüchtlinge betreut und an die Pastoren in Deutschland einen Appell richtet.

"Liebe Pastoren in Europa,
ich grüße Euch in Christus,

wir befinden uns in einem bedeutenden Zeitabschnitt. Ich meine dies in Bezug auf die Flüchtlinge, die eure Länder überfluten. Gegenwärtig bietet sich euch eine vielleicht einmalige Möglichkeit. Ihr könnt sie entweder ergreifen oder verpassen und Europa für immer verlieren.

Die [muslimischen] Familien, die in eure Länder kommen, sind gebrochen, verletzt und notleidend. Ein warmherziges Willkommen kann ihre Perspektive und ihren Glauben rasch verändern. Viele fliehen vor dem massiven Druck des Islam und sind hinsichtlich ihres Glaubens sehr verunsichert. Sie sind aufgewachsen mit der Überzeugung, zur besten Nation und Religion zu gehören, die je auf Erden existierte, und in ihr Denken hat sich die Überzeugung eingebrannt, dass alle anderen Menschen verloren sind. Ihnen wurde nicht erlaubt, zu hinterfragen oder zu zweifeln. Alles galt als von Gott gewollt.

Liebe Pastoren, jetzt ist die Zeit, zu handeln. Jetzt ist die Zeit, aufzuwachen. Setzt Gebet, Glauben, Evangelisation, praktische Hilfe und viel Liebe ein. Muslime sind Opfer ihrer Religion, des Islam. Sie brauchen jemanden, der ihnen die Augen öffnet und sie befreit. Ihr braucht keine Missionare mehr zu ihnen zu senden. Sie stehen vor euren Türen. Baut Beziehungen zu ihnen, zu einzelnen Familien, nicht zu großen Gruppen.

Lasst sie das wahre Gesicht des Christentums sehen (denn sie bringen die Vorstellungen vom Christentum mit, die man ihnen beigebracht hat): ein lebendiges Christsein, das Gott im Geist anbetet, nicht religiöse Götzen; ein Christsein mit Gott hingegebenen Familien, nicht das mit Unmoral vermischte Christentum; ein Christsein der offenbarten Kraft des Heiligen Geistes, nicht das Christentum der lauwarmen Kirchen; ein Christsein des alten erweckten Europas, nicht das Europa des Atheismus. Unser Herr sitzt auf dem Thron.

[…]

Muslime sind nicht unsere Feinde. Sie sind als Menschen Gottes geliebte Geschöpfe wie wir auch, mit vielen wunderbaren Traditionen des Orients. Sie sind großzügige Gastgeber, barmherzig zu den Armen, und sie sind emotional eng mit ihren Familien und Gemeinschaften verbunden. Beeilt euch und kümmert euch um sie, bevor sie sich (wieder) dem Islam zuwenden.

Die Geschichte wird eines Tages bezeugen, dass Gott in seiner Weisheit euch den Hungrigen geschickt hat, damit ihr ihm Essen gebt, den Durstigen, damit ihr ihm zu trinken gebt, den Fremden, um ihn aufzunehmen, und den Nackten, um ihn anzuziehen. Wie werdet ihr reagieren? Einige werden euch ausnutzen - das ist zu erwarten; andere aber werden sich in euren Gott verlieben.

Durchbrecht die Sprachbarriere und nutzt hingegebene, Arabisch sprechende Christen in euren Ländern. Durchbrecht kulturelle Barrieren und versucht, die Denkweise der Muslime zu verstehen. Durchbrecht die Entfernungsbarrieren und bittet Missionsteams aus der arabischen Welt um Hilfe durch Kurzzeiteinsätze. Ihr habt eine großartige Gelegenheit. Ich bitte euch, eure Augen dafür zu öffnen, bevor es zu spät ist.

Ein besorgter Pastor im Nahen Osten"